Montenegro, ein Land, das gerade mal so groß ist wie Schleswig-Holstein und auf dieser Fläche nur so viele Einwohner wie meine Heimatstadt Bremen hat (nämlich 600.000), hat trotzdem eine riesige Vielfalt zu bieten. Das noch recht junge Land wurde erst im Jahr 2006 durch ein Referendum unabhängig und löste sich von der Staatengemeinschaft mit Serbien. Seitdem hat sich das Land rasant entwickelt – was sicherlich auch zu einem nicht geringen Anteil am Tourismus liegt, der seit ein paar Jahren regelrecht boomt. Montenegro ist mittlerweile längst kein Geheimtipp mehr und wird Jahr für Jahr beliebter. Dabei glänzt es hier zwar noch nicht so stark wie im Nachbarland Kroatien, aber lange wird das vermutlich nicht mehr dauern.

Montenegro ist ein Land, in dem das Meer die Berge küsst, die scheinbar direkt aus dem Meer emporsteigen. Die Strände entlang der Adria sind großartig, das Wasser glasklar, aber auch das Inland sollte man keinesfalls unterschätzen! Mit seinen beeindruckenden Berglandschaften, der unberührten Natur und den menschenleeren Landschaften ist das Land ein Paradies für Outdoor-Fans. Wandern, Rafting, Kajakfahren, Mountainbiken, Paragliding, Klettern – die Liste der Aktivitäten ist lang. Sogar im Winter gibt’s Action: Skifahren in Montenegro ist ein echter Geheimtipp. Besonders lohnenswert sind die Nationalparks: Durmitor mit der spektakulären Tara-Schlucht (der tiefsten Schlucht Europas), der wilde und abgelegene Prokletije an der Grenze zu Albanien oder der Lovcen-Nationalpark, wo euch das berühmte Njegoš-Mausoleum auf 1.657 Metern Höhe erwartet.

Auch kulturell hat Montenegro einiges zu bieten. Die Bevölkerung ist ein buntes Mosaik aus Montenegrinern, Serben, Bosniaken, Albanern und Kroaten – je nachdem, wo im Land man sich befindet. Diese ethnische Vielfalt spiegelt sich auch in der Religion wider: Die Mehrheit der Menschen gehört der serbisch-orthodoxen Kirche an, gefolgt von Muslimen und Katholiken. Überall im Land findet man kulturelle Zeugnisse dieser Religionsvielfalt – von orthodoxen Klöstern und Moscheen bis hin zu katholischen Kapellen.

Und dann das Essen! Mediterrane Spezialitäten an der Küste, herzhafte Balkanküche und würzige Käsespezialitäten aus den Bergen – Montenegro ist auch kulinarisch ein echtes Erlebnis. Alles zu moderaten Preisen, sodass ihr euch ordentlich durchprobieren könnt. Dazu ein kaltes Nikšićko-Bier (für mich das beste auf dem Balkan), und der Abend nach einem langen Wandertag oder einem faulen Tag am Strand ist perfekt!